Remiskönige nur bedingt zufrieden – Rückblick auf die Fußball-Kreisliga: Trainer des Bremervörder SC sieht Verbesserungspotential vor allem in der Defensive
Die Rückkehr auf Bezirksebene ist das erklärte Ziel. Und die soll möglichst schon im Jubiläumsjahr 2020 gelingen. Der direkte Aufstieg scheint für den Bremervörder SC allerdings schon zur Winterpause erledigt zu sein, denn das Team liegt nach 15 Partien 12 Punkte hinter dem Überfliegertabellenführer“ Visselhövede.
Mit 27 Punkten haben die Bremervörder als Tabellenfünfter zwei Zähler weniger auf dem Konto als in der Winterpause der Vorsaison. 2018/19 reichte es für die Grün-Roten am Ende mit 56 Punkten zum vierten Platz. Den Titel holte sich bekanntlich der TV Sottrum mit deutlichem Vorsprung. In dieser Spielzeit gibt es allerdings für den Vizemeister die Chance zum Aufstieg, denn die Relegation ist wieder eingeführt. Die Konkurrenz ist jedoch groß, denn gleich sechs Mannschaften liegen zur Winterpause fast gleich auf.
Mit dem bisherigen Abschneiden ist BSC-Trainer Jörn Augustin nicht zufrieden. „Eine bessere Platzierung wäre möglich gewesen, wenn wir in unseren Leistungen etwas konstanter gewesen werden“, sagt der Coach. Ärgerlich war insbesondere der Saisonstart mit den Niederlagen in Bothel, auf eigenem Platz gegen Unterstedt sowie dem frühen Aus des Titelverteidigers im Pokal.
Für den BSC gab es dann zwar ab dem 5. Spieltag keine einzige Niederlage mehr, doch endeten gleich sechs der bisher 15 Spiele mit einem Unentschieden. Besonders geärgert hat sich der Coach über das 3:3 beim abstiegsbedrohten TuS Westerholz, als eine 3:1- Führung in der Schlussviertelstunde ebenso noch verspielt wurde wie beim 3:3 gegen Selsingen, als den Gästen zwei Treffer in den letzten 120 Sekunden erlaubt wurden.
Insgesamt sei die Zahl der Gegentore zu hoch. Da stehen 28 zu Buche. Zum Vergleich: In der Serie 18/19 kassierten die Bremervörde in 30 Spielen nur 35 Gegentreffer. Im Defensivverhalten sieht Augustin denn auch das größte Verbesserungspotential. Vor allem die einfachen individuellen Fehler müssen aus seiner Sicht in der Rückrunde deutlich verringert werden. Und auch das Passspiel müsse verbessert werden. Der Coach hofft dabei auch auf Fin Karallus Karallus, der nach seinem Kreuzbandriss in der Rückrunde sein Comeback geben will.
„Offensiv funktionieren wir gut, sind immer in der Lage Tore zu erzielen. Aber insgesamt bin ich mit dem Erreichten nicht zufrieden“, sagt Augustin, der mit Neuzugang Jan Simon Klotz eine weitere Verstärkung für den Angriff bekommt.
Die beste Leistung habe seine Mannschaft beim Sieg in Anderlingen geboten. Hier habe die Mannschaft gezeigt, zu welchen Leistungen sie in der Lage ist. Positiv bewertet der Coach auch, dass seine Mannschaft in der Fairplaywertung ganz vorne zu finden ist. In 15 Partien gab es lediglich 16 gelbe Karten, keine Rote und auch keine Gelb-Rote Karte. Niedersachsenweit liegt der BSC damit auf dem 21. Platz von 954 Mannschaften. Aber Fairplay hin oder her: „Wir wollen Platz 2 erreichen. Das muss unser Ziel sein. Platz 1 ist meiner Meinung nach aussichtslos, es sei denn Visselhövede bricht noch ein. Es ist aber zwingend notwendig, uns in den Ergebnissen zu stabilisieren; sowohl gegen die direkte Konkurrenz, aber auch gegen die Mannschaften von unten“, so Jörn Augustin mit Blick auf die am 1. März beginnende zweite Saisonhälfte.(bz/mib)
Namen/Zahlen
› Das Torverhältnis von 32:28 ist nicht gerade ein Topwert. Lediglich beim 1:0 in Rotenburg und dem 0:0 in Selsingen blieben die Torhüter Rueck und Hannes Glandorf ohne Gegentreffer.
› In den bisherigen 15 Spielen kamen 24 Spieler zum Einsatz, darunter mit Felix Weber sogar ein Handballer des TSV Bremervörde, der in einer Partie als Torhüter einsprang.
› Die meisten Einsätze hatten Pascal Steingröver und Marvin Brünjes. Sie standen in allen Partien von der ersten bis letzten Minute auf dem Platz. Dahinter folgen Hannes Dauber, Christoph Lukritz, Malte Kammann (14), Lukas Hincke, Torben Bredehöft und Jöran Engelke (13).
› Top-Torjäger ist mit elf Treffern Pascal Steingröver. Dahinter folgen mit je drei Toren Jöran Engelke, Justin Brünjes und Dennis Klindworth.