Behrendt bestraft Beverns Fehler

Veröffentlicht von BSC-Redaktion HD am

Behrendt bestraft Beverns Fehler

Bremervörder SC gewinnt vor großer Kulisse mit 3:0 – Dienstag Nachholspiel gegen Groß Meckelsen

„Eierkopf“ – über diesen Ausdruck und die Konsequenzen wurde am Ende fast mehr diskutiert als über das Spiel. Weil Lukas Oetjen den Bremervörder Trainer Tobias Wilkens gestern so nannte und der Linienrichter es gehört und angezeigt hatte, war für Beverns Abwehrspieler das Fußball-Kreisliga-Derby vorzeitig beendet. Zu diesem Zeitpunkt lag der BSC mit 3:0 vorn, und bei diesem Ergebnis blieb es auch.

Ein fußballerischer Leckerbissen war es nicht, den am Sonntag die rund 300 Zuschauern im Schützenhofstadion zu sehen bekamen. Die Partie lebte vor allem vom Derby-Charakter und vielen Zweikämpfen. „Böse“ war die Partie allerdings zu keinem Zeitpunkt. Mit mit der Spiel-Leitung von Schiri Friedrich Lüning waren allerdings beide Teams nur bedingt zufrieden, nicht nur wegen der Roten Karte gegen Oetjen in der 74. Minute. „Überzogen“, nannte Beverns Trainer Patrick Wellbrock diese Entscheidung. Er hätte sich das berühmte „Fingerspitzengefühl“ gewünscht. „Da kann man auch mal weghören“, war von Bremervörder Seite zu hören, auch wenn der Platzverweis natürlich regelkonform war

Aber zum Spiel. Im Stadtduell gingen die ersten 20 Minuten an die Gäste. Bevern war taktisch gut eingestellt, agierte sehr diszipliniert, machte die Räume eng, überließ dem BSC ein wenig das Mittelfeld und wirkte bei seinen wenigen Offensivaktionen gefährlicher. „Da hatten wir Anlaufschwierigkeiten“, meinte Trainer Tobias Wilkens, dessen Team Glück hatte, dass Marvin Meyer eine gute Gelegenheit in der 16. Minute nicht nutzen konnte.

Mit dem 1:0 durch Toni Fahrner in der 28. Minute, das von Dennis Buck und Jan-Simon Klotz über links klasse vorbereitet worden war, wurde es dann allerdings bis zur Pause ein anderes Spiel. „Das Tor hat uns aus dem Tritt gebracht, und letztlich hat der BSC verdient gewonnen, wenn auch zu hoch“, meinte Beverns Justin Brünjes. Nur drei Minuten nach der Führung nutzte Verteidiger Martin Behrendt ein Missverständnis zwischen Oetjen und Keeper Bastian Fritze und traf zum 2:0. Zwei Minuten vor der Pause war der aufgerückte Behrendt erneut hellwach, nutzte einen Patzer von Jeremy Schramm und hämmerte den Ball zum 3:0 in die Maschen. „Für mich lief es heute einfach“, meinte der Doppeltorschütze. „In dieser Phase hätten wir sogar das 4:0 oder 5:0 machen können“, sagte BSC-Coach Wilkens, dessen Team bereits am morgigen Reformationstag (15 Uhr) auf eigenem Platz das Nachholspiel gegen Groß Meckelsen bestreitet.

Seine Mannschaft hatte spielerisch im zweiten Durchgang dann nicht mehr viel zu bieten, beschränkte sich mehr darauf, defensiv stabil zu stehen und hatte Glück, dass Beverns Goalgetter Meyer in der 51. Minute den Kasten von Keeper Hannes Glandorf nur ganz knapp verfehlte. „Wenn Bevern da das 3:1 macht, kann das Spiel noch mal kippen“, so Wilkens Einschätzung.

Der TSV Bevern hatte im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit weiterhin mehr Ballbesitz, wollte auch mit einem Mann weniger den Anschlusstreffer, konnte sich die ganz klaren Chancen aber nicht mehr herausspielen.

In der Betrachtung des Spiels waren die Trainer am Ende unterschiedlicher Meinung. Während Wilkens den Sieg seiner Mannschaft als „verdient“ bezeichnete, „weil wir die Fehler gnadenlos ausgenutzt und hinten sicher gestanden haben“, sagte Beverns Coach Patrick Wellbrock: „Wir waren die fußballerisch bessere Mannschaft, kassieren unglückliche Tore, versuchen in der zweiten Halbzeit alles und müssen den Anschluss machen. Deshalb ist das Ergebnis für uns ärgerlich.“

Qulle: Bremervörder Zeitung, 30.10.2023, Michael Brinkmann