BSC dreht verrückte Partie

Kreisliga: Bremervörder SC gewinnt 5:4 gegen Hesedorf/Nartum und liegt jetzt sechs Punkte vorn

Was für ein verrücktes Spiel, was für Dramaturgie. Neun Tore gab es am Sonntag im Schützenhofstadion zu sehen. Am Ende hieß der Sieger Bremervörder SC. Der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga setzte sich mit 5:4 gegen die FSV Hesedorf/Nartum durch.

Am Ende konnte sie alle wieder lächeln. Zwischendurch sah das allerdings ganz anders aus. Der Spitzenreiter musste alle Reserven aufbieten, um sich – auch mit einer großen Portion Dusel – durchzusetzen. Weil sich im Parallelspiel Verfolger Rotenburger SV II mit einem 2:2 bei Groß Meckelsen zufriedengeben musste, liegt der BSC drei Spieltage vor Schluss mit sechs Punkten vorne. Schon am Sonntag haben die Grün-Roten im Titelrennen ihren ersten Matchball. Sollte beim FC Nordheide der 20. Saisonsieg gelingen und der RSV bei Hesedorf/Nartum nicht gewinnen, wäre die Meisterschaft entschieden.

Es fehlte gestern allerdings nicht viel und die Bremervörder wären gestolpert. Am Ende war es einer von mehreren umstrittenen Pfiffen von Schiedsrichter Friedrich Lüning, der den BSC auf die Siegerstraße führte. In der 84. Minute zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Pascal Steingröver war zu Fall gekommen, nachdem er sich zuvor auf der rechten Seite klasse gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt hatte. „Nie und nimmer Elfer“, waren sich neutrale Beobachter sicher. Toni Fahrner war‘s egal. Der BSC-Goalgetter verwandelte zum 5:4. Spiel dreimal gedreht, den Titelgewinn jetzt dicht vor Augen.

13 Minuten zuvor sah die Gemütslage bei Bremervördes Trainer Tobias Wilkens noch ganz anders aus. Da trat er vor Wut gegen eine Wasserflasche, die einige Meter entfernt auf dem Rasen landete. Was war passiert? Seine Mannschaft hatte mit großem Aufwand in der 67. Minute durch Jan-Simon Klotz den 3:3-Ausgleich geschafft. Ein kapitaler Bock in der BSC-Defensive wurde jedoch postwendend bestraft. Kevin Romer brachte die Gäste in einem wilden Fußballspiel mit dem 4:3 in der 71. Minute ein drittes Mal in Führung. Drei Minuten später traf Jöran Engelke nur die Latte, um in der 77. Minute dann nach langem Einwurf von Meikel Klee das 4:4 und am Ende den Sieg seiner Mannschaft bejubeln zu dürfen.

Der BSC war von den engagiert auftretenden Gästen in der ersten Halbzeit eiskalt erwischt worden. Joris Köhnken hatte per Freistoß (8.) Keeper Julian Quack düpiert, Phil Dohrmann in der 11. Minute per 20-Meterschuss das 2:0 nachgelegt. Der BSC kam aber schnell zurück und glich durch die Tore von Steingröver (20./22.) aus, um erneut durch Köhnken-Freistoß das 2:3 (30.) zu kassieren.

Gästecoach Niklas Niestädt: „Wir haben hier einen mega Fight abgeliefert. Ich bin stolz auf die Jungs“. „Wir sind nach den Rückständen super zurückgekommen und haben uns das Glück in der 2. Halbzeit auch erarbeitet“, meinte ein sichtlich erleichterter BSC-Trainer Tobias Wilkens.

Quelle: Bremervörder Zeitung, 06.05.2024, Michael Brinkmann